Mit dem Neubau des Pflegeheims in Oberdorf erhält der Gemeindeverband „Pflegeheim St. Johann i. T. und Umgebung“ eine Erweiterung mit zentralem Standort. Der zweigeschossige Flachbau mit Nord-Süd-Orientierung entwächst der bestehenden Hanglage und fügt sich damit in das natürliche Umfeld ein, dass so weitgehend belassen werden kann. Über den Haupteingang, im Südwesten gelegen, erreicht man ein großzügiges Foyer mit angeschlossener Kapelle, welche als Lichtkörper, für die angrenzenden Aufenthaltsräume fungiert. Die Kapelle kann, zusammen mit dem angrenzenden Multifunktionsraum als festlicher Ort auch für einen großen Personenkreis genutzt werden. Ein zentraler Hof wird im Norden und Süden von zwei Riegeln, die insgesamt 60 Zimmer auf zwei Stationen verteilt, aufnehmen sowie in Osten und Westen von Funktions- und Kommunikationsräumen umschlossen. Dadurch entsteht für die Bewohner ein intimer Innenraum. Es entstehen zwei Stationen mit je 30 Betten im Erdgeschoss und im Obergeschoss.
Die einzelnen Zimmer werden über einen hofseitigen Laubengang erschlossen. Sie reichen bis zur Außenfassade, sind demzufolge beidseitig belichtet sowie belüftbar und bieten so ein hohes Maß an Wohnkomfort. Sitzbereiche können am Fenster und zum Hof angeordnet werden. Ein je nach Bedarf zu nutzender Vorhang bzw. Falltwand bietet Rückzugsmöglichkeiten sowie eine flexible Teilung des Raumes. Dabei wird davon ausgegangen, dass die jeweiligen Bewohner/Innen diese Zone zwischen Erschließung und Privatbereich je nach persönlichem Potential unterschiedlich nutzen und dadurch ein hohes Maß an Identifikation mit deren Wohnbereich erreichen können. Kommunikative Bereiche können bei Bedarf sowohl in den Zimmern als auch im Vorraum entstehen und miteinander korrespondieren. Durch die großzügige Verglasung können Sichtbeziehungen zwischen Innen- und Außenraum gebildet werden, so dass die umgebende Natur in den Wohnraum einfließen kann. An wärmeren Tagen kann der zum Hof verglaste Laubengang geöffnet werden. Die Anordnung der Zimmer erlaubt auch eine Zusammenfassung zu größeren Einheiten, so für Ehepaare.
Im Hof können in Hochbeeten duftende Stauden, Beeren oder Kräuter angepflanzt werden, welche je nach Bedarf von den Bewohnern oder einem Gärtner gepflegt werden. Vereinzelt sind Freigehege für die Haltung von Kleintieren vorgesehen. Durch die Anordnung der Beete ergibt sich ein abwechslungsreicher Rundgang.