Das Projekt implementiert unter größtmöglicher Berücksichtigung der städtebaulichen Vorgaben ein klar strukturiertes Ensemble aus kohärenten Baukörpern, das durch seine charakteristische Ausprägung ein Identifikationspotential im städtebaulichen Kontext darstellt und durch die differenzierte Strukturierung der Volumina ein spannungsvolles Wechselspiel zwischen Bebauung und Freiräumen, zwischen öffentlichen und nichtöffentlichen Nutzungen erzeugt. Das wesentlichste Merkmal des Konzepts ist die Integration von Arbeits-, Lehr- und Frei(zeit)räumen auf einem gemeinsamen Areal. Offenheit, Zugänglichkeit und Kommunikation spielen dabei wichtige Rollen. Die Nutzungen gehen in ihren inhaltlichen Anforderungen teilweise über das klassische Campus-Konzept hinaus – sei es im wissenschaftlichen Bereich durch die Erfordernisse des medizinischen Forschungsbetriebes, oder sei es durch den Publikumsverkehr. Das Projekt reagiert auf diese vielfältigen Anforderungen vor allem durch vertikale Staffelung der Nutzungsbereiche. Ebenfalls wurde auf die mikroklimatischen Parameter reagiert, indem schmale, längsgerichtete Baukörper entwickelt wurden, die eine größtmögliche Frischluftzufuhr in das Grazer Becken gewährleisten.
In einer ersten Bauphase wurden zentrale Bereiche für die Lehre, wie Hörsäle und die Aula zweigeschossig errichtet, darüber die sogenannte Campusebene als wichtige Verteilerebene, von denen die Institute, die Labore und die Forschungsbereiche erschlossen werden. In einem zweiten Bauabschnitt wurden eine Fuß- und Radwegbrücke auf der Campusebene, weitere Lehrflächen, die Mensa und die Verwaltung mit dem Bereich des realsierten ersten Bauabschnitts verbunden. Hierdurch wurde dann auch eine Fuß- und Radververbíndung mit dem Landeskrankenhaus Graz realisert. Der Med Campus Graz ist entsprechend den ÖGNI und DGNB Kriterien zertifiziert und hat das Prädikat Platin erhalten.