Das Gebäudekonglomerat des CCH, das sich kaum wahrnehmbar hinter dem Radisson Blue Hotel befindet, lässt ein zusammenhängendes Erscheinungsbild vermissen. Die Besucherführung zum Gebäude sowie der Empfang im „Foyer“ sind wenig repräsentativ. Die neue zweischalige Fassade macht das CCH sichtbar. Wie eine Klammer hält sie die einzelnen Bauabschnitte zusammen, wobei der weithin sichtbare Schimmer des facettenreichen Fassadenbands ein fernwirksames städtebauliches Zeichen setzt. Durch die Neugestaltung des Vorplatzes und das Herausziehen des dreigeschossigen Foyers (Seilfassade aus vertikal vorgespannten Edelstahlseilen) auf den Vorplatz bekommt das CCH einen selbstbewussten Auftritt vom Bahnhof Dammtor und aus dem Park.
Das Fassadenband orientiert sich an der horizontalen Gliederung des Hotelsockels und der Maßstäblichkeit der vertikalen Streifen des angrenzenden Hotelturms. Das Band ist mit transluzenten Glaselementen belegt und bietet an definierten Punkten Ausblicke in die angrenzenden Freibereiche. Der durchlässige Fassadensockel stellt im Gegensatz dazu über die gesamte Länge den direkten Bezug zum Außenraum her. Die markanten horizontalen Bänder der Geschossebenen des Hotelsockels werden klar und selbstverständlich in die Brüstungen der Foyerebenen übergeführt. Die Transluzenz der Bandfassade wird durch geätzte Glaselemente – ein floral anmutendes Muster als Produkt der zufälligen chemischen Behandlung der Glaselemente – betont, die im Abstrakten mit der Parkanlage korrespondiert.
Text: Gabriele Kaiser