Das neu zu errichtende Museum soll das reiche kulturelle Erbe Zyperns einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und die laufende Forschung an bestehendem und neuem Ausgrabungsmaterial räumlich fassen. Die unmittelbare Umgebung des Planungsgebiets, fußläufig nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt, ist vom Botanischen Garten mit dem Parlament im Norden, dem Archäologischen Museum im Nordosten sowie einem kleinen Fluss im Westen – gesäumt von Eukalyptusbäumen – geprägt. Der Entwurf basiert auf der Prämisse, etwa ein Drittel des Raumprogramms oberirdisch in Pavillons und die übrigen zwei Drittel unterirdisch zu organisieren, um für die Besucher des Museums ein zusätzliches Angebot an Frei- und Parkfläche zu schaffen. Jeder der sieben Pavillons weist jeweils in die Himmelrichtung eines nationalen bzw. internationalen Museums, das zypriotische Kunst beherbergt. Die Funktionen auf dem Archive Level (-8,50m) sind in einem System mehrerer paralleler Streifen organisiert. In den breiten Streifen befinden sich Ausstellungs- und Lagerflächen, in den schmalen Streifen Labore, Räume zur Konservierung von Fundstücken sowie Atrien zur Belichtung der Laborarbeitsplätze und der angrenzenden Ausstellungsflächen. Der unterirdische Gebäudeteil wird über eine Rampe erschlossen, die sich auf der Ebene -3,50m teilt und einerseits in die Archivebene hinab führt und andererseits dem Besucher die Möglichkeit bietet, über einen Rundgang das Ausstellungsniveau der Pavillons zu erreichen. Die orthogonale Logik des unterirdischen Gebäudeteils taucht in der Freiraumgestaltung als Referenz auf, die Spannung der beiden unterschiedlichen Systeme („Ober- und Unterwelt“, linear/radial) wird bereits in der Erschließung des Museum spürbar. Erneut begegnet man diesem archäologischen Thema im Durchwandern des Archive Levels, wo sich ein Teil des Volumens der Pavillons in der Geschoßdecke der unterirdischen Räume abzeichnet.