Ausgangspunkt des Entwurfs ist es, für den VGU Campus eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, die den besonderen Reiz von Topografie und Natur mit den Merkmalen eines typischen mitteleuropäischen Universitätscampus vereint. Der Campus wird als ressourcenbewusste kompakte „Stadt“ begriffen, die aufgrund ihrer vernetzten Struktur in der Lage ist, im größeren Kontext urbane Impulse zu setzen. Das Flussufer am nördlichen Rand des Planungsgebiets wird zu einem markanten Grüngürtel aufgewertet, der mit den Landmarkgebäuden der Festhalle und des Wissenschaftsparks das Entree des Campus markiert. Das Gegenstück zur bandartigen, streng orthogonalen Bebauung mit ihrem Straßen- und Wegenetz ist der grüne Boulevard, der den Masterplan broadwayähnlich diagonal durchzieht und den Hauptzugang mit dem Zentrum des Campus verbindet. Dieses Zentrum wird durch eine Plaza und zwei universitäre Schlüsselgebäude – die Bibliothek und die Vortragshalle – betont. Weitere Binnenplätze im Umfeld dieses Zentrums bilden urbane Knotenpunkte innerhalb des Stadtgefüges, auf dessen durchmischte Nutzung besonderes Augenmerk gelegt wird, um monofunktionale Eintönigkeit zu vermeiden. Zusätzlich durchzieht ein signifikanter Landschaftsraum, ein üppig begrüntes Tal die Gitterstruktur der Bebauung in ost-westlicher Richtung, durchbricht die Strenge des urbanen Netzes und vermittelt fußläufig zu den benachbarten Wohngebieten und Wäldern. Als Ort des weltoffenen Dialogs könnte ein Universitätscampus dieser Durchmischung prototypischer Baustein der Stadtentwicklung sein.