Der Neubau der Anna-Freud-Schule mit einer Dreifach-Sporthalle, Sportaußenanlagen und Freiflächen stärkt durch seine präzise städtebauliche Setzung die bestehende Durchwegung im Siedlungsgebiet. In der Verlängerung der querenden Straße spannt sich entlang der Fuß- und Radwegverbindung Richtung Osten ein Platz auf, der im Westen das Entree der Schule formuliert, im Osten die Aufenthaltsfläche für die Schüler*innen bildet und dazwischen das Foyer der Schule aufnimmt. Ein Platzparterre verbindet die hochfrequentierten Nutzungsbereiche und bildet im Sinne einer Agora den zentralen Versammlungs- und Veranstaltungsort der Schule. Im Foyer sind Schüleraufenthalt und Cafeteria situiert, es ist der Auftakt zu den übrigen Bereichen der Schule. Durch Blickbeziehungen wird die gesamte Vertikalität des 4-geschossigen Gebäudes erfahrbar: Einerseits der Blick nach unten in die Sporthalle, die durch ihre zentrale Lage das Herz der Schule bildet, andererseits der Blick nach oben in die Halle des Foyers. Die Clusterstruktur ermöglicht die partielle Aufweitung der Korridore zu Lern- und Aufenthaltszonen. Die Sportanlagen folgen in Ihrer Ausrichtung und Zuordnung der Gebäudegeometrie, auf dem Dach der Sporthalle wird eine zusätzliche Pausenfläche im Freien angeboten. Der kompakte Baukörper besticht durch seine Energieeffizienz, die kurzen Wege und seine räumliche Großzügigkeit. Das ressourcenschonende Konzept, die Verwendung von Fertig- bzw. Halbfertigteilen und die hocheffiziente TGA-Planung unterstreichen die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs. Das Tragwerk ist ein Stahlbetonskelett (Außenabmessungen rund 75 m x 65 m), die Gebäudeaussteifung erfolgt über massive Kerne und Wände. Die Geschossdecken werden im Sinne maximaler Flexibilität der Raumgliederung unterzugsfrei als Flachdecken ausgebildet. Die vierendeelartig ausgebildete Struktur der Außenwände ermöglicht die variable Fensteranordnung in den Geschossen. Die Fassade besteht aus Stahlbetonfertigteilen mit einer Oberfläche in weißem, grob granulierten Marmor. Dahinter ist der Sonnen- und Blendschutz im geöffneten Zustand ebenso wenig sichtbar wie die Zu- und Abluftdurchführungen der dezentralen Lüftungsgeräte der Klassenzimmer.