Mautern ist ein typisch alpiner Lebensraum am Fuß der Eisenerzer Alpen, je nach Jahreszeit landschaftlich reizvoll oder von einer gewissen Kargheit bzw. Tristesse geprägt und baulich beherrscht von ruraler Normalität. Konzipiert ist die Anlage als baulicher Endpunkt eines von der Dorfmitte anteigenden Seitentales. Gleichzeitig treiben die Volumen einen architektonischen Keil in die Landschaft und akzentuieren damit eine Grenzsituation bzw. Schnittstelle zwischen zwei Bereichen. Denn nähert man sich dem Ort, so wird dessen Anfang durch den fast wie ein Prellböck ausgebildeten abschließenden Turmbau eindeutig markiert. In der Dramaturgie der Anlage wird zwischen Anfang und Ende, zwischen Natur und Kultur, Landschaft und Dorf unterschieden, indem die Architektur Zäsuren inszeniert.
(Redigierter und gekürzter Text von Arno Ritter)