Das Plangebiet auf dem Gelände der ehemaligen Neptun-Werft markiert einen Kreuzungspunkt verschiedener Stadt- und Nutzungsstrukturen. Im Süden und Westen liegen Siedlungen unterschiedlicher Typologie, auch das heterogene Gewerbegebiet im Norden ist in den vergangenen Jahren durch Wohnbauten ergänzt worden. Hier deutet sich das Potential einer städtebaulichen Qualifizierung der wassernahen Flächen bereits an. Die neue Bebauung, die das orthogonal zur Unterwarnow ausgerichtete Straßen- und Wegenetz aufgreift, interpretiert die Blockstruktur der umliegenden Wohnbebauung als punktuell geöffnete Blockränder. Akzentuiert wird diese Struktur durch Hochpunkte, die in ihrer Körnung auf den großmaßstäblichen industriellen Bestand Bezug nehmen. Zu den Rändern formuliert der Entwurf präzise räumliche Kanten und schafft damit einen effektiven Lärmschutz. Die Höhenentwicklung der 4-geschossigen Blöcke sowie der 7-geschossigen Hochpunkte und Parkhäuser orientiert sich am Bestand. Die östliche Spitze des Wettbewerbsgebietes erhält als Antrittsraum einen 4-geschossigen Kopfbau und wird durch einen weiteren Hochpunkt betont. Das neue Quartier bietet ein breites Spektrum an städtischen Wohntypologien: in den Blöcken 2–4-Spänner mit variierenden Wohnungsgrößen, in den Hochpunkten kleinteiligere Typologien für Studenten- und Senioren-Häuser sowie größere Familienwohnungen. Die Wohnungen an den Straßen sind durchgesteckt, an den Anwohnerstraßen und Richtung Quartierspark liegen die einseitig orientierten Wohnungen der 3–4-Spänner. Mit dem raumbildenden Baumbestand und nach Wiederherstellung des ehemaligen Kayenmühlengrabens entsteht inmitten des Werftdreiecks ein zusammenhängender öffentlicher Freiraum. Im Innern der Wohnanlagen dominiert der Typus ‘Grüner Innenhof‘ zur gemeinschaftlichen Nutzung.