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Hauptbahnhof Innsbruck, Innsbruck


Hauptbahnhof Innsbruck

Innsbruck . 2005

Der Neubau des Hauptbahnhofs Innsbruck wurde im Rahmen einer landesweiten ÖBB-Offensive zur Modernisierung von 43 Bahnhöfen in Österreich realisiert. Auffallendes Merkmal des Innsbrucker Bahnhofs ist seine Längsausrichtung, die durch die Gleisanlagen der Bahn im rechten Winkel dazu unterbrochen wird. Obwohl die Züge in der Stadt zum größten Teil über Straßenniveau auf Viadukten geführt werden, stellt spätestens der Bahnhof eine reale Sperre quer zur Talrichtung dar. Auf diese städtebauliche Situation, die durch den engen und langen Bahnhofsvorplatz noch verschärft wird, wurde mit einem niedrigen, sehr langen Baukörper mit durchlässiger, regelmäßiger Gitterstrukturfassade reagiert.  Ähnlich wie der Vorgängerbau ist der Neubau an der Ostseite des Platzes situiert, jedoch um sechs Meter weiter nach hinten verschoben. Dadurch rückt er aus der Straßenflucht und kann sich als freigespielter Solitär am Südtiroler Platz behaupten. Alle wesentlichen Funktionen wie Reisezentrum, Warte- und Geschäftsbereiche befinden sich im zentralen, abgesenkten Teil der Bahnhofshalle. Das ermöglicht einen direkten Zugang von der Tiefgarage zur Halle bzw. weiter zu den Zügen und schafft freie Sicht von der Stadt auf die Bahnsteige und umgekehrt. Wert gelegt wurde auf eine Entflechtung der einzelnen Abläufe von der Ankunft am Südtiroler Platz bis zur Abreise. Zusammen mit der Überschaubarkeit der Wegeführung und gefasst durch die formale Klammer der rot gefärbten Oberflächen von Platz und Baukörper ergibt sich eine lesbare, durchlässige Struktur von hoher Funktionalität. Die Rationalität dieses Konzepts wird durch eine Maßstabsverfremdung der Fassaden unterlaufen. Sie resultiert aus einer fugenlosen Vervielfachung von lochfassadeähnlichen Strukturen, die ohne offensichtlichen Bezug zur innenräumlichen Situation einen stark sequentiellen, beinahe dematerialisierten Gesamteindruck hervorrufen.

 

Projektstandort

Innsbruck, Österreich

Zeitraum

Wettbewerb _ 1999 – 1. Preis
Planung _ 1999 - 2005
Realisierung _ 2001 - 2005

Daten zum Bau

BGF _ 18.200 m²
NF _ 17.470 m²

Auftraggeber

ÖBB (Österreichische Bundesbahnen)

Auszeichnungen und Preise

Brunel Award 2008, Der Österreichische Bau-Preis 2006, European Union Prize for Contemporary Architecture - Mies van der Rohe Award 2005 - Nominierung, Otto Wagner Städtebaupreis 2004 - Anerkennung, Tiroler Landespreis für Architektur 2005 - Anerkennung, BTV Bauherrenpreis 2005 - Anerkennung, Architekturpreis der Österreichischen Zementindustrie 2005

Bilder

Nikolaus Schletterer

Der Neubau des Hauptbahnhofs Innsbruck wurde im Rahmen einer landesweiten ÖBB-Offensive zur Modernisierung von 43 Bahnhöfen in Österreich realisiert. Auffallendes Merkmal des Innsbrucker Bahnhofs ist seine Längsausrichtung, die durch die Gleisanlagen der Bahn im rechten Winkel dazu unterbrochen wird. Obwohl die Züge in der Stadt zum größten Teil über Straßenniveau auf Viadukten geführt werden, stellt spätestens der Bahnhof eine reale Sperre quer zur Talrichtung dar. Auf diese städtebauliche Situation, die durch den engen und langen Bahnhofsvorplatz noch verschärft wird, wurde mit einem niedrigen, sehr langen Baukörper mit durchlässiger, regelmäßiger Gitterstrukturfassade reagiert.  Ähnlich wie der Vorgängerbau ist der Neubau an der Ostseite des Platzes situiert, jedoch um sechs Meter weiter nach hinten verschoben. Dadurch rückt er aus der Straßenflucht und kann sich als freigespielter Solitär am Südtiroler Platz behaupten. Alle wesentlichen Funktionen wie Reisezentrum, Warte- und Geschäftsbereiche befinden sich im zentralen, abgesenkten Teil der Bahnhofshalle. Das ermöglicht einen direkten Zugang von der Tiefgarage zur Halle bzw. weiter zu den Zügen und schafft freie Sicht von der Stadt auf die Bahnsteige und umgekehrt. Wert gelegt wurde auf eine Entflechtung der einzelnen Abläufe von der Ankunft am Südtiroler Platz bis zur Abreise. Zusammen mit der Überschaubarkeit der Wegeführung und gefasst durch die formale Klammer der rot gefärbten Oberflächen von Platz und Baukörper ergibt sich eine lesbare, durchlässige Struktur von hoher Funktionalität. Die Rationalität dieses Konzepts wird durch eine Maßstabsverfremdung der Fassaden unterlaufen. Sie resultiert aus einer fugenlosen Vervielfachung von lochfassadeähnlichen Strukturen, die ohne offensichtlichen Bezug zur innenräumlichen Situation einen stark sequentiellen, beinahe dematerialisierten Gesamteindruck hervorrufen.

 

Projektstandort

Innsbruck, Österreich

Zeitraum

Wettbewerb _ 1999 – 1. Preis
Planung _ 1999 - 2005
Realisierung _ 2001 - 2005

Daten zum Bau

BGF _ 18.200 m²
NF _ 17.470 m²

Auftraggeber

ÖBB (Österreichische Bundesbahnen)

Auszeichnungen und Preise

Brunel Award 2008, Der Österreichische Bau-Preis 2006, European Union Prize for Contemporary Architecture - Mies van der Rohe Award 2005 - Nominierung, Otto Wagner Städtebaupreis 2004 - Anerkennung, Tiroler Landespreis für Architektur 2005 - Anerkennung, BTV Bauherrenpreis 2005 - Anerkennung, Architekturpreis der Österreichischen Zementindustrie 2005

Bilder

Nikolaus Schletterer