Berufsschule BISOP, Baden

In der Kurstadt Baden bei Wien wurde in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum das Bundesinstitut für Sozialpädagogik (BISOP) errichtet und 1999 mit dem Österreichischen Bauherrenpreis ausgezeichnet. Das Institut besteht aus drei Gebäudeteilen. Während die südliche Grundstückshälfte zuvor als Parkplatz diente, weist die nördliche Grundstückshälfte einen dichten Baumbestand mit natürlicher Verwilderung auf. Das Schulgebäude wurde zwischen diesen beiden Bereichen situiert. Die großzügig mit transparenten und transluzenten Scheiben verglasten Klassenräume sind nach Norden auf den dichten Baumbestand gerichtet. Die südliche Grundstückshälfte dient der Erschließung, die zwischen Turnsaal und Turnsaalzugang in und durch das Gebäude geführt wird, um das im Norden gelegene Internat anzubinden. Die geräumige Erschließungsfläche ist zugleich Aufenthaltsbereich für die Auszubildenden.

Ein innovatives Energiesystem sorgt für die Reduktion der Betriebskosten des Gebäudes. Die gesamte Südfassade ist als großflächiger Sonnenkollektor ausgebildet und in die tragende Stahlbetonfassade – innen gedämmt, außen verglast – wurden Schläuche zur Entwärmung eingelegt. Die aus dem hinterlüfteten Zwischenraum zwischen Glas und Beton gewonnene Wärme wird der Nordfassade zugeführt, wo sie einen Zwischenbereich der Fassade durch außenliegenden Strahlerplatten erwärmt. Diese Aufheizung simuliert eine höhere Außentemperatur und reduziert die Wärmetransmission von innen nach außen. Bedingt durch die Anforderungen für die Klassenräume und das Energiekonzept wurde das gesamte Gebäude mit einer Glashülle umfangen. Das verwendete Glas ist gehärtet und mit einem innenliegenden weißen Siebdruck versehen. Es lässt die Nutzung der Innenräume zu den verschiedenen Tages- und Nachtzeiten diskret nach außen schimmern.